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die butter aufs brot

Mittwoch, September 28, 2005

Piercings - ärztl. verordnet

Ich habe sechs neue Piercings. Jawoll. Und zwar an den Ohren, auf jeder Seite drei. Asymmetrisch zwar – goldige Stecker zwar – was solls. Man sieht sie kaum. Ich trag sie voraussichtlich auch nur ein paar Wochen oder Monate.

Mein Arzt hat vorher geprüft, wo die richtigen Einstichstellen sind und dann hat er gepiekst. Sechs, ca. 2-3 mm kleine, goldene Dauernadeln in ausgesuchte Punkte gestochen, sollen mir helfen, meine Allergien, Kopfschmerzen und meine Migräne loszuwerden. Nach einer Odyssee durchs Unispital, Besuchen bei Dermatologen und Allergologen hatte ich genug davon, jedes Mal mit einem Sack voller Medikamente nach Hause zu gehen. Medikamente, die nur die Symptome bekämpften, denn all diese -ologen haben nicht rausgefunden, was die Ursachen sind. Jetzt versuch ich es mit Akupunktur und laufe mit Steckern im Ohr durch die Gegend.

Beim Stechen kam ich richtig in einen Rausch.
  • Hier ist der sogenannte Valium-Punkt. Wenn ich hier steche schlafen Sie besser und ruhiger.
  • Hier der Migräne-Punkt.
  • Da der “Cortison”-Punkt. Für Ihren Ausschlag.
  • Der Allergie-Punkt.
  • Der Antidepressions-Punkt.
  • Der Lungen-Punkt.
  • Der Schönheits-Punkt
  • Der Schlankheits-Punkt
  • Der Intelligenz-Punkt
  • Der Reichtum-Punkt
  • Der Beliebtheits-Punkt
  • Der Berühmtheits-Punkt
  • Der Schönwetter-Punkt
“Jaaaa, jaaaaaaahhhh”, stöhnte ich nur noch, “bitte alle Punkte stechen, biiiittteeeeee!!!!! Meeehhhhrr!”

Okee, ich übertreib ein bisschen. Die letzten Punkte sind erfunden....

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Montag, September 26, 2005

Reale Dystopie

Es gibt Dinge, die man tun kann, auch wenn man erkältet ist.

Zum Beispiel ein Hörbuch hören: Brave New World von Aldous Huxley, gelesen von Michael York. Lezterer ist ein alternder Schauspieler (= alter Sack), ersterer tot (= toter Sack). Aber die Geschichte ist toll und das Hörbuch noch toller.

Brave New World gehört neben 1984 von Orwell und Fahrenheit 451 von Bradbury zu den Klassikern der Science Fiction-Literatur, die sich schon früh mit der Dystopie einer unfreien Gesellschaft auseinandergesetzt haben.

Bei Huxley werden Kinder nicht geboren, sondern dekantiert. Kein Wunder, denn sie entwickeln sich in Flaschen vom Fötus zum Embryo, weiter zum Säugling - sie werden gezüchtet als Angehörige verschiedener Kasten (Alpha, Beta, Gamma, Delta und Epsilon), die verschiedene Arbeiten verrichten. Sie wachsen in Centern auf, in denen sie nachts durch Tonbanddurchsagen dazu konditioniert werden, glücklich zu sein, das eine zu lieben, das andere zu hassen und promisk zu leben ("Everyone belongs to everyone else!"). Sollten sie mal nicht so glücklich sein, nehmen sie 1-2 Gramm Soma (= E).

Sie kennen keine Mutter, keinen Vater und keine Familie. Und sind glücklich. Manchmal gehen sie nach Mexiko, wo noch "Eingeborene" leben. Eingeborene, die Kinder gebären (wie unzivilisiert!) und stillen (wie unanständig!), die in Monogamie leben (wie abartig!) und Christen sind (bei Ford!!!). So lebten alle Menschen vor Ford (= Gott).

Im Buch gibts kein Happy End, aber auch kein wirkliches Bad End. Und streckenweise hab ich mich gefragt, ob dieses Leben, das sie führen, wirklich schlimm ist! Ethisch verwerflich - klar; Menschen zu züchten - pfui. Aber schliesslich leben viele heute nicht viel anders. Kinder werden antiautoritär erzogen (= kein Vater, keine Mutter, ergo keine Familie). Sie wollen glücklich sein und schmeissen am Wochenende Drogen rein (= Soma). Im Berufsleben möchten sie erfolgreich sein und gucken dann angewidert auf die runter, die den Erfolg nicht suchen. Wir wählen die falschen Politiker, die dann Krieg führen, das Rentenalter raufsetzen und bestimmen, was wir in der Schule lernen müssen. Und das alles für unser Wohl. Wir zucken resigniert mit den Schultern und leben irgendwie weiter. Ist das so anders als bei Huxley?

Vielleicht sollte ich in meinem Zustand (= verklebtes Gehirn) nicht solche Sachen schreiben, sondern mich vor den TV schmeissen und Teleshopping (= Idioten-TV) gucken. Oder in die Apotheke marschieren und mir was kaufen, das mir das Hirn befreit!

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Samstag, September 24, 2005

hatschi!!



Ich habe eine Erkältung. Meine Nase juckt und ich muss dauernd niesen. Ekelhaft. Mein Rachen ist völlig verklebt, ich huste wie eine Kettenraucherin und fühle mich, als wäre ich unter eine Dampfwalze geraten.

Aber zur Feier des Tages geht es heute Abend ins nooba. Mjamm. Köstliche Nudelsuppen asiatischer Art werden dort serviert. Das Interieur ist sehr stylisch, aber nicht szenig oder schicki-micki, sondern schlicht schön. Der eine Kellner (mit Glatze!!) ist irritierend attraktiv und freundlich, das Mango-Lassi eine Wohltat auf das scharfe Thai-Curry. Und heute muss ich was Scharfes haben. Meine Geschmacksknospen brauchen einen Kick, eine Herausforderung, und es ist ja wirklich mehr als gerecht, dass auch sie kriegen, was sie verdienen.

*schneuz*

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Freitag, September 23, 2005

YES!

Vorgestern war ich im Kino. Da war dieser Film von einer Frau (She) und einem Mann (He), die eine Affäre hatten. She war verheiratet, aber unglücklich. He war im Exil und arbeitete als Koch, obwohl er Chirurg war. Die Story ist eigentlich nicht aussergewöhnlich. Aber wie sie erzählt wird... sehens- und hörenswert!

Die Bildsprache ist einmalig. Jede Einstellung muss sorgfältig gewählt worden sein, anders kann es nicht gewesen sein. Das Drehbuch ist eine Meisterleistung (für Literaturfreaks: alles in 5-hebigen Jamben mit Kreuzreim). Die Dialoge zwischen She und He waren shakespeare-artig, während He bei der Arbeit in der Küche mit seinen Kollegen dem Rap verfiel. Die gebundene Sprache ist hier eine exquisite Wahl. Das Tüpfelchen auf dem i ist der rote Faden, der sich durch den ganzen Film zieht: Putzfrauen. Philosophierende und schweigende, alte und junge Putzfrauen.

Obwohl als Drama bezeichnet, mussten wir während dem Film viel lachen. Einige Szenen sind köstlich, andere traurig und schwermütig. Alles in allem ein wunderbarer Film, mit einem Aber: Um alles mitzubekommen, reicht ein Mal gucken nicht. (Deshalb muss bald die DVD her!)

Also, Kinderchen: Gehet hin und sehet ihn Euch an. Viel Vergnügen!

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Donnerstag, September 22, 2005

Beam them up, Scotty!

Neulich im Tagi: Ein saudiarabischer Gelehrter warnt Eltern davor, ihre Kinder an öffentliche Hinrichtungen mitzunehmen. Beim Zuschauen bei Steinigungen und Enthauptungen könnte die Psyche der Kinder schaden nehmen, denkt er.

Kurze Zeit später: wieder in Saudi-Arabien. Eine Frau tötet einen Mann, der sie vergewaltigen wollte. Sie wird demnächst geköpft.

Vor ein paar Wochen in Pakistan: Ein Junge hat ein Verhältnis mit einem Mädchen aus einer höheren Kaste. Das Dorfgericht ("Rat der Weisen") fand das nicht gut und ordnete eine Gruppenvergewaltigung seiner 18-jährigen Schwester an.

Ich mag Science-Fiction. Am liebsten hätte ich einen Replikator, wie in Raumschiff Enterprise. Dem würde ich ins Mikro hauchen: "1x Menu 1 mit Suppe, bitte" und *schlurp* da steht mein Schnipo! Oder eine Zeitmaschine würde mir gefallen. In die würde ich dann all die weisen, bärtigen Jungs im weissen Nachthemd reinstopfen und ins 16. Jahrhundert zurückbeamen. Noch besser: einen Wurmlochgenerator, der die rückständigen Nasen in ein anderes Universum schleudert, wo sie dann auf einem Planeten landen, auf dem noch Dinos leben. Dort können sie dann weiter steinigen und köpfen. Mal schauen, wie lange sie überleben.

Yeah!

Mittwoch, September 21, 2005

Bankgeheimnisse

Heute hab ich via Onlinebank ein paar Zahlungen machen wollen. Also: Seite auf - Vertragsnummer eintippen - Passwort - "Fehlerhafte Eingabe"...

Ok, nochmals: Vertragsnummer eintippen - Passwort - "Fehlerhafte Eingabe" ...

Was? Leichte Panik bricht in mir aus. Das Passwort war richtig. Davon bin ich zu 100% überzeugt. Nun gut. Vertragsnummer. Wo hab ich die Vertragsnummer? Langes Suchen. Nix gefunden.

Ok, nochmals: Vertragsnummer eintippen - Passwort - "Vertrag gesperrt" ...

Verd... grnfxt!!!

Anrufen:

äh, grüezi. Mein Vertrag wurde gesperrt.

  • Vertragsnummer?
  • Ihr Name?
  • Einen Moment bitte.

Langes Warten

  • Grüezi. Wie kann ich Ihnen helfen?

Ich habe meinen Vertrag gesperrt.

  • Vertragsnummer?
  • Ihr Name?
  • Da stimmt was nicht. Ich habe bei diesem Vertrag einen völlig anderen Namen.

Uiuiuiuiui!

  • Kann ich Ihre Kontonummer haben?
  • Geburtstag? Wieviele Konti haben Sie bei uns? Wer hat Vollmacht auf Ihr Konto? Hutgrösse? Nationalität? Erdumfang? Sinn des Lebens?
  • OK gut. Sie haben eine Zahl der Vertragsnummer falsch eingegeben. Es ist eine 5, keine 9.

Was? ähm. OK.

  • Ihr Vertrag ist nicht gesperrt.

? - Aha, dann ist der Vertrag mit der anderen, "falschen" Nummer gesperrt?

  • Ja.

Oh, können Sie ihn entsperren?

  • Nein, das darf ich nicht.

Dienstag, September 20, 2005

Smile!

Heute hab ich die Nerven verloren. Für ca. 5 Sekunden. Aber das hat gereicht. Alle haben sie mich mit grossen Augen angeguckt und gestaunt. Ich habs locker genommen. Es gibt einfach Menschen, die bringen mich rein mit ihrer Anwesenheit auf die Palme. Zum Beispiel "die Pfeife". So nenn ich ihn. Er hat ne Riiiieesenklappe, aber von nix ne Ahnung. Heute an einer Sitzung hat er ein, zwei dumme Fragen gestellt und es nicht einmal gemerkt. Dann hat er dauernd blöde Witze gemacht (wie passend an einer Sitzung mit externen Partnern) und sich daneben benommen. Am Schluss hat er grosszügig in die Runde gefragt, ob noch jemand Fragen habe. So, als würde er die Sitzung leiten. So, als wäre er der Chef von allen. So, als ob er auch nur eine Frage beantworten könnte. Dann hat er mich angesehen und gesagt: "Alles klar? Hast du noch Fragen?" Ich habe lediglich geantwortet: "Wenn ich Fragen gehabt hätte, dann hätt ich gefragt" und hab gelächelt. Leider weiss ich nicht genau, in welchem Ton ich das gesagt habe. Aber anscheinend war was Spezielles daran. Soo grosse Augen hab noch nie gesehen. Uiii haben die geguckt. Ich hab weiter gelächelt und mir gedacht: "Mann, ist der ein Arsch!". Und gelächelt.

Montag, September 19, 2005

Bitte hinlegen.



Es gibt viele ungesunde Sachen auf dieser Welt: Abgase, Rauchen, Giftmüll, Mensafrass, Sport und Symbiose in der Partnerschaft. Jaa, letzteres ist wohl das Ungesundeste, was es gibt. Man stelle sich folgende Szene vor: ein Paar - verheiratet oder nicht, spielt keine Rolle - in unserem Alter, unserem sozialen Status, ist zu Hause. Sie steht im Bad vor dem Spiegel und schminkt sich ab, er sitzt einen halben Meter von ihr entfernt auf dem Klo und verrichtet sein Geschäft. Ähm, nö. Das will ich mir nun doch lieber nicht vorstellen...

Die Idee, alles mit dem Partner zusammen zu machen, die gleiche Meinung zu haben wie er, als Einheit aufzutreten finde ich schrecklich! Beim letzten Familientreffen (oder Tote-Tiere-Essen) lästerte mein Freund über rote Haare. Ich habs zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter darüber nachgedacht. Das Raunen, das durch die Runde ging, erinnerte mich daran, dass ich ja seit kurzem rote Haare habe. Ich wusste gar nicht recht, was ich jetzt sagen sollte, weil man erwartete, dass ich mich entsetze. Aber es war mir egal, schliesslich weiss ich, dass ihm rote Haare nicht so gefallen. So hab ich irgendwie verschämt gelacht und getan als ob.

Was ich sagen will: Jeder hat seine Gedanken, Vorlieben und Geheimnisse. Und das ist gut so. Mein Freund muss nicht mir zu liebe so tun, als würden ihm rote Haare gefallen und ich wiederum erlaube mir, Einladungen seiner Freunde abzuschlagen, wenn ich keine Lust habe auszugehen. Wir lassen uns gegenseitig die Freiheit, zu tun, wonach uns der Sinn steht. Die einzige Verpflichtung, die wir haben, ist den anderen in seiner Gesamtheit als gleichwertigen Menschen zu akzeptieren und zu respektieren. Natürlich zieht das einiges nach sich. Aber wir begegnen uns als eigenständige Erwachsene und kennen die “Typisch Mann”- oder “Ach, Ihr Weiber”-Szenen nicht. Und: Jeder ist im Bad allein.

Sonntag, September 18, 2005

Haare ab!

Haare sind doch etwas Schönes. Sowohl zum Ansehen als auch zum Anfassen. Leider können sich nicht alle uneingeschränkt der Haare freuen: Vor allem Männer (und nicht wenige) leiden unter Haarausfall. Dank der Emanzipation, die auch das männliche Geschlecht durchlief, ist das heutzutage aber nicht mehr so schlimm. Glatzen sind salonfähig geworden. Und clubtauglich und schwiegermutterakzeptiert. Doch leider meint es Mutter Natur einfach nicht gut mit vielen dieser Haarausfallenden. Sie sehen mit Glatze nicht besser aus als mit einem Haarkranz. Die Glatze betont die Kopfform, und wenn die nicht schön ist, sieht auch eine Glatze Scheisse aus. Beispiel gefällig?



Er sieht ja wirklich aus, wie der Cousin von Alien. Was hat der für ein riiiiieeeesen Gehirn?! Nächstes Beispiel:



Also wirklich. Schön sieht anders aus. Aber ich gebe zu, ohne Haare sieht Agassi besser aus als mit:



Jetzt weiss ich wenigstens, wo der Pudel meiner Nachbarin hingekommen ist...

Und nun, Ladies and Gentlemen, die Stilikone in Person (jaja, ich steh auf ihn!!!), die selbst mit Haarkranz noch gut aussieht:



Tadaaaa!

Also Jungs, merkt Euch: Bitte erst lange und gründlich in den Spiegel gucken, bevor Ihr zum Haarschneider greift. Danke!

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Samstag, September 17, 2005

Sorry!


Wegen Migräne heute geschlossen.

Freitag, September 16, 2005

Schönheit macht dumm, aber glücklich

Was ist schön? Darüber streiten wir Menschen wohl am meisten. Meine Interpetation: Schön ist etwas, wenn ich beim Betrachten dieses Dings oder dieser Person unwillkürlich lächeln muss, wenn ich ein warmes Gefühl aufsteigen spüre und den Blick nicht mehr davon abwenden kann. Zum Beispiel Keanu Reeves sanfte Gesichtslinien, der erotische Schwung seiner Lippen, die edel gerade Nase und diese Augen, in die man eintauchen möchte.

Was ich ganz besonders schön finde, ist der iPod nano. Klein, edel atemberaubend schön. Nein, eigentlich ist er verstandraubend schön. Kaum, dass ich ihn sehe, fällt es mir schwer in zusammenhängenden Sätzen zu denken: “Wow. Schöön. Aaah. Will haben. Oh, soo schööööön. Kaufen. Bitte! Sofort!” Ich bin kaum mehr ansprechbar und selbst, wenn jemand irgendwie “iPod” artikuliert, verfalle ich in ein Stammeln und vergesse, was ich soeben sagen, machen und denken wollte! Die Speichelproduktion in meinem Mund verdreifacht sich und ich bekomme einen seltsam starren Blick. Ich sehe aus wie eine komplette Idiotin. Aber was kümmerts mich? In diesem Augenblick bin ich selig!

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Mittwoch, September 14, 2005

Massenverblödungswaffen


George W. Bush hätte seine wahre Freude gehabt und sie zur "Achse des Bösen" hinzugezählt. Bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen wäre er diesmal fündig geworden. Der

9. Schweizerische Medienforschungstag

fand gestern statt. Satte drei Stunden Massenfolter durch im Referieren völlig ungeübte und unfähige Männer in teuren Anzügen. Besser hätte sie nicht mal Al Qaida tarnen können. Das Publikum (645 unschuldige Menschen) war entsetzt. Der eine Redner (Ex-Chefredaktor von Blick und Schweizer Illustrierte) folterte gekonnt auf der psychischen Ebene. Mit nicht kohärenten Sätzen und haarsträubenden Beispielen versetzte er die Zuhörer in Trance, so dass sie ihrem Fluchtinstinkt nicht gehorchen konnten und sitzen blieben. Das nützten die folgenden Redner skrupellos aus. Es wurde gelangweilt, was das Zeug hält. Als die Masse aus der Trance zu erwachen drohte, schickten sie den Vorleser auf die Bühne. Grauen breitete sich aus. Der Vorleser stand bewegungslos da und las mit konzentriert monotoner Stimme die Rede ab. Bereits nach wenigen Minuten starrten alle wie von Sinnen vor sich hin. Doch nicht genug. Die Veranstalter schickten ihre stärkste Waffe auf die Bühne: den Worttrenner! Und er gab alles! Jede noch so lange Liste mit Stichworten wurde heruntergeleiert mit kunstvoller Betonung der einzelnen Wörter:

...
Media... plan
Branchen... analyse
Firmen... analyse
Produkt...analyse
et... cetera

Einige im Publikum rollten mit den Augen und begannen irre zu grinsen, andere lallten nur noch. Doch, man glaubts kaum, die Erlösung nahte. Der letzte Redner verabschiedete sich und die Türen öffneten sich. Alle drängten raus und stürmten ans Buffet, wo diverse alkoholische Getränke bereit standen. Sie hatten nur noch einen Wunsch: saufen, bis alles vergessen ist!

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Dienstag, September 13, 2005

Serielle Sucht

Ich bin ein TV-Junkie. Genauer: ein Serien-Junkie. Wenn ich TV gucke (was öfter vorkommt) nehm ich oft nicht das Telefon ab. Meine Ohren nehmen das Klingeln zwar auf und leiten es an mein Gehirn. Dort ist aber eine Blockade eingebaut, die meinen Körper daran hindert, sich zu bewegen. Die Blockade greift sogar auf mein Denken über. Ich will das Telefon nicht abnehmen. So ist das leider. Sorry.

Angefangen hat meine Sucht als ich ein Kind war. Da gab es Lassie, Flipper, Black Beauty, Skippy, das Buschkänguruh, Bonanza, Big Valley; später (so Mitte 70er bis Mitte 80er) Kojak, Die Strassen von San Francisco, I dream of Jeannie, Starsky & Hutch, 3 Engel für Charlie und speziell für alle Sci-Fi-Fans: Flash Gordon

    [Flash is in chains and with a helmet over his head]
    Flash Gordon: I demand to see the governor! I can hardly breathe in this thing!
    Klytus: Yes... you don't look well. I'm told you refused your final meal. The chef will be upset...
    Flash Gordon: Tell 'em to go to hell!
    Klytus: Maybe just as well. Gas works more quickly on an empty stomach.

Bis dahin ging es ja eigentlich noch mit der Sucht. Aber dann kam


  • Twin Peaks: der Höhepunkt aller bizarr-surrealistischen Serien. Wochenendausflüge endeten ziemlich abrupt sonntags um 22.00 Uhr, weil dann auf ORF1 Twin Peaks lief. Soviele skurrile Geheimnisse auf 20 Folgen verteilt. Wunderbar! Danke David Lynch! Bitte jetzt noch die zweite Staffel auf DVD rausbringen!



  • Emergency Room: Banges Warten auf die neuste Staffel. Je mehr geschnippelt, reanimiert und defibrilliert wird, desto besser! Diesen Herbst sollte es weitergehen. Ich hoffe es doch!

  • Akte X: unheimliche Begegnungen mit Mulder und Scully. Leider wurde die Serie gegen Ende langweilig. Sie hätten eine Staffel früher aufhören sollen.

  • Ally McBeal: abgedroschene Idee, eine neurotische, magersüchtige Anwältin als Hauptfigur zu nehmen, aber sehr kreativ und unterhaltend umgesetzt.

  • Sex & the city: Kriegt Carrie Mr. Big, oder kriegt sie ihn nicht? Diese Frage hat mich gequält. Genauso wie ihr Männer- und Kleidergeschmack.

  • 24: Die letzten 3 Staffeln musste ich auf DVD reinziehen, weil ein Kiefer Sutherland im Original gehört werden muss. Ausserdem kann ich nicht eine Woche auf die Fortsetzung warten. Ich würde versteinern vor Spannung. Die Schauspieler geben ihr Bestes, die Charaktere sind exzellent gezeichnet. Und Kiefer Sutherland ist echt cool! Jack Bauer rulez!

  • six feet under: ab und zu schau ich da rein. Der Humor ist wie die Witwe bei einer Trauerfeier: schwarz verhüllt!

  • Desperate Housewives: Was ist eigentlich mit diesem Paul und seinem Jungen los? Wer schlägt da wen? Und: Wird Bree es mögen, ihren Mann zu schlagen?

  • und last but not least

  • Lost! Sehr spannende Geheimniskrämerei auf einer tropischen Insel, mit noch geheimnisvolleren Tieren, die im Busch rumrascheln.

Werde mich heute Abend noch der neuen Serie "Numb3rs" widmen. Ich hab die erste Folge gesehen, aber leider den Schluss verpasst (blödes Videogerät!). Hab aber so ein Gefühl, dass das nix für mich ist. Muss dann noch CSI New York unter die Lupe nehmen. Gary Sinise ist ja ein ziemlich guter Schauspieler. Nachdem CSI und vor allem CSI Miami (pathetischer und moralinsaurer gehts wohl nimmer!!!) enttäuschend waren, trag ich da ein Fünkchen Hoffnung in mir.

So, mach mich vor die Glotze. Wünscht mir Spass :-)

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Montag, September 12, 2005

Bye bye

Herbst, Umzugszeit. In der Nachbarschaft stehen viele Umzugswagen, Leute ziehen aus und ein.

Auch Schnäuzli hat seine 3 Kleinen (ja, 3 nicht 2!!) gepackt und ist umgezogen. Tschüss Schnäuzli, machs gut!

Sonntag, September 11, 2005

Mein Gott!

Die Erde ist eine Kugel. Das glauben wir zu wissen. Aber was viele nicht wissen, ist dass sie innen hohl ist und wir da drinnen leben. Lustig, nicht?

Auch lustig ist die Idee, dass es keine Schwerkraft gibt. Dinge fallen herunter, nicht, weil es sowas wie Schwerkraft gibt, sondern, weil eine höhere Intelligenz (aka Gott) sie herunterstösst. Da bin ich ja froh. Weil dieses Gravitationsding schon sehr unwahrscheinlich ist. Das haben auch einige in Kansas gefunden und die wollen jetzt, dass man das den Kindern in der Schule so beibringt. Schliesslich kann man mit der Gravitationslehre nicht erklären, warum Engel fliegen und Jesus in den Himmel flog, Satan aber in die Hölle stürzte. Das leuchtet ein. Kein Wissenschaftler kann die Gravitation erklären und selbst Newton sagte, er vermute, dass seine Theorie von einer Kraft abhänge, die selbst Philosophen umsonst in der Natur gesucht haben. "Natürlich spielt er auf eine höhere Kraft an", meint Rev. Gabriel Burdett. Natürlich.

Vor einiger Zeit haben es ein paar Christen in den USA geschafft, dass in gewissen Staaten die Evolutionslehre von Darwin nicht mehr allein gelehrt werden darf, sondern dass auch ihre "Wissenschaft" gelehrt werden muss:

- Die Welt entstand in 6 Tagen.
- Mensch und Dinsoaurier lebten gleichzeitig.
- Evolution ist biologisch gesehen unmöglich.
- Die Erde ist 6'000 - 10'000 Jahre alt.
- Mensch und Affe haben verschiedene Stammbäume.
- Evolution gibt es nicht, alles wurde von Gott kreiert
- usw.

Im Jahr 1096 wurde der erste Kreuzzug durchgeführt. Der damalige Papst (nicht Johannes Paul II., es gab tatsächlich noch einen vor ihm) versprach reiche Beute und den Erlass der Sünden. Viele arme Bauern und andere arme Leute zogen also in den Krieg. Gleichzeitig entstand die Inquisition. Es gab 7 Kreuzzüge verteilt über 100 Jahre und viele Tausende von Toten. Das Christentum war Staatsreligion geworden (und ist es noch im Vatikan). So wie der Islam in einigen arabischen Ländern oder wie der Schamanismus im afrikanischen Busch. Es gibt Dutzende von Religionen und noch mehr Sekten. Es scheint für den Menschen ein Bedürfnis zu sein, einen Glauben zu haben.

Aber Glauben und Religion sind Privatsache. Man soll und kann Religion nicht mit Politik und Wirtschaft vermischen. Und schon gar nicht mit Wissenschaft. Jeder kann doch glauben, was er will. Soviel Freiheit muss sein. Gott sei Dank lebe ich in einem Staat mit Religions- und Glaubensfreiheit. Meine Religion ist Apple. Nicht offiziell anerkannt, dafür zahle ich aber auch keine Kirchensteuern. Und ich gestehe: Ich vermische Religion mit Wirtschaft und meiner Wohnungseinrichtung. Schliesslich sind die Produkte nicht gerade billig, dafür aber bildschön!

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Samstag, September 10, 2005

Lieb und böse



Vor etwa 20 oder 30 Jahren sah man immer mehr Leute mit Stickern rumlaufen, auf denen stand "Strom ohne Atom". Heute trägt man keine Sticker mehr, aber es gibt auch heute noch so böse Dinge wie früher Atom. Zum Beispiel Gen ist böse, Chemie ist böse, Atom ist immer noch böse, hingegen ist Öko lieb und Bio ist sehr lieb. So einfach ist das!

Nur: Strom ohne Atom? Wie soll ich mir das vorstellen? Ach so! Wind- und Wasserkraft zum Beispiel. Aha. Wind ist ja bewegte Luft. Und Luft besteht aus Atomen. Wasser sowieso. Also auch Atomstrom. Hä? Haben die da etwas entdeckt, das ohne Atom funktionert? Hier auf der Erde?

Ich weiss. Das ist pingelig. Mir egal:
Bio ist lieb, im Gegensatz dazu steht die böse Chemie. Chemie und Biologie sind aber nicht zu trennen, ohne chemische Reaktionen kein Leben. Warum finden viele Leute pflanzliche (also "biologische") Medikamente besser als übliche "chemische"? Bei den pflanzlichen weiss ich doch, was drin ist: Gingko-Extrakt, Baldrian, Johanniskraut usw. Bei den chemischen Produkten weiss ich das nicht. Was um Gottes Willen ist Acetylsalicylsäure (siehe Bild oben)? Oder Domperidon? Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Doch kann mir jemand ein Baldrian-Pflänzchen hinzeichnen? Oder Ginseng? Nein? Arnika? Rizinus? Auch nicht? Aha. Aber essen tun wirs. Pflanzliche Medikamente sind eben gesund. Wer Johanniskraut-Präparate zu sich nimmt, sollte nicht in die Sonne ohne starken Sonnenschutz. Der Wirkstoff setzt die Empfindlichkeit der Haut auf UV-Strahlen deutlich herauf. Ausserdem wird die Wirkung anderer Medikamente deutlich herabgesetzt. Antibiotika und Antibabypille wirken dann unter Umständen zu schwach oder gar nicht. Aber diese Nebenwirkungen sind ja nicht so schlimm.

Ganz extrem böse ist Gen. Ich finde zwar meine Gene ganz lieb. Aber man soll nicht in Genen rumpfuschen! Was machen denn Tausende von Tierzüchtern tagtäglich? Sie kreuzen Mutationen mit anderen Mutationen, damit der Hund eine flache Schnauze, die Katze kurze Beine, die Kuh einen Rieseneuter und das Schwein extra viel Speck am Hintern kriegt. Was im Tierreich erlaubt ist, ist im Pflanzenreich verboten. Die armen grünen Dingerchen können sich ja nicht wehren! Heraus kommt ja sowieso was ganz Schlimmes, meinen wir. Wissen wirs? Vielleicht kommt ja etwas Gutes dabei heraus! Man weiss es genau so wenig wie bei den Zuchttieren.

Ich finde es erstaunlich, wie unüberlegt negative oder positive Attribute an etwas angeheftet werden. Noch erstaunlicher ist es, dass es völlig kritiklos von den Menschen übernommen wird. Was genau ist eigentlich Gen-Mais? Was ist Bio-Wetter? Soll das eine besser als das andere sein? Klar es sind Schlagworte - aber genau genommen unsinnige Worte. Ganz wild wirds bem Begriff Gen. Genmanipulation ist verpönt, aber kreuzen darf man. Als Kind hab ich mal aus Bohnen kleine Pflänzchen gezogen. Angespornt durch den Erfolg habe ich es mit Mais versucht. No way. Ging nicht. Weil nämlich der Mais, den man kaufen kann, so gekreuzt wurde, dass er unfruchtbar ist. Die fruchtbaren Mutterpflanzen sind bei Syngenta. Die verkaufen nur die unfruchtbaren Pflanzen weiter. Das hat was mit Monopol, Macht und Geld zu tun. Aber das ist nicht schlimm, weil das nichts mit Gen zu tun hat.

Ich könnt stundenlang weiterschreiben, mache Euch aber den Gefallen und höre hier auf. Denn wie sagte schon Briest: Ach Luise, es ist ein zu weites Feld ...

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Freitag, September 09, 2005

Deutsch für Fortgeschrittene

Neulich an einer Sitzung.

"Wir dürfen das Feld nicht anderen überlassen. Wir müssen proaktiv vorgehen."
"Ok, gut. Vielleicht müssen wir incentivieren?"
"Gute Idee. Wir agendieren eine neue Sitzung und besprechen das."

Tönt echt bescheuert, oder? Keines der Wörter findet sich übrigens in einem Duden. Wieso können diese Manager nicht normal sprechen? Arme deutsche Sprache!

Weitere Beispiele der Verarmung der Sprache finden sich in vielen Emails, die einem offenbaren, dass sehr sehr viele Leute keine Ahnung von Grammatik haben. Um keine Fehler bei der Gross-/Kleinschreibung zu machen wird alles klein geschrieben. (Ich muss mich echt anstrengen, alles klein zu schreiben. Immer wieder rutscht ein Grossbuchstabe dazwischen. Drum lass ich es lieber bleiben.) Und jegliche Interpunktion wird weggelassen. Kein Punkt, kein Komma - nix. Dem Leser wird es überlassen das Email zu entziffern und richtig zu verstehen. Da gibt es die berühmte kurze Geschichte eines Herrschers, der kein Komma gesetzt hat. Die Antwort auf ein Begnadigungsgesuch eines Mörders sah folgendermassen aus:

"Begnadige nicht hinrichten!"

Was denn jetzt? "Begnadige nicht, hinrichten"? oder "Begnadige, nicht hinrichten"? Naja, Gott sei Dank geht es nicht immer um Leben und Tod.

Zum Schluss noch was zum Schmunzeln:



Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 26.02.2000

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Dienstag, September 06, 2005

Ab 18 Jahren


Ich arbeite in einer Firma, in der sich eine Abteilung nur mit Mode, Kosmetik und anderen schönen Dingen des Lebens beschäftigt. Man erkennt die Mitarbeiter dieser Abteilung ziemlich schnell. Es sind fast alles Fashion Victims. Der 80er Jahre Trend, der Einzug gehalten hat, wird mir jeden Tag vor Augen geführt. Scheusslich. Ich hab schon damals gelitten. Kleine Rückblende gefällig: weisse Tennissocken, Netz-T-Shirt, Lederkrawatten... Modern Talking, Milli Vanilli... klingelt's? Jetzt muss ich wieder durch diese Hölle der Geschmacklosigkeiten. Die letzten 2 Jahre waren schon ästethisch gesehen eine kleine Katastrophe. Ich kam mir vor als würde mir jede ihre Unterwäsche in Form von Tangas, die aus Hüfthosen hervorguckten, vorführen. Ich will nun wirklich nicht die Unterhosen mir wildfremder Personen begutachten. Am schlimmsten ist es im überfüllten Tram: Ich sitze und neben mir drückt eine Frau ihr knapp bedecktes Hinterteil an mich. Hey, sorry! Das ist ja wirklich eklig. Ich weiss: Männer können das nicht verstehen. Die haben die hellste Freude an so was. Vielleicht bin ich ja auch neidisch. Ein männliches Pendent zu Spitzentangas gibts eben nicht. Trotzdem will ich keine Ärsche in meinem Gesicht haben, auch wenn der Arsch weiter oben hübsch ist (verzeiht die Vulgarität).

Jedenfalls hoffte ich, dass die neue Saison wieder etwas Geschmackvolleres zu bieten hat. Aber was sich mir offenbart, sind tiefe Abgründe hässlicher, netzhautablösender Farbkombinationen. Hässliche Tops, noch hässlichere Hosen und die Schuhe! Mein Gott, die Schuhe!!! Wie kann man sowas mit Schuhen machen! Naja, wenigstens komm ich so besser zum Sparen.

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Montag, September 05, 2005

never again Always

Frauen sind schon arme Geschöpfe. Abgesehen vom PMS (siehe 22.8.05) sind sie während ihrer Periode gezwungen zu Hause zu bleiben und Trübsal zu blasen. Aber zum Glück gibts Always Ultra. Ja! Da springen die jungen Mädchen plötzlich in weissen Hot Pants rum und werden überaktiv im Job und in der Freizeit. Wenn ich sowas im Fernsehen sehe, stelle ich mir doch einige Fragen:

1. Was ist in diesen Always drin? Kokain?
2. Wenn ich Always benutze, will ich dann plötzlich weisse Hot Pants tragen?
3. Habe ich dann auch dieses furchterregende Dauergrinsen im Gesicht?
4. Warum unterbrechen die den Film immer an der spannendsten Stelle für Always Ultra?

Always-Spots sind dämlich. Wenn ich die Mens habe fühle ich mich Scheisse wegen der Hormone, die Purzelbäume schlagen. Da kann ein weisses Ding (mit oder ohne Flügel) in meinem Slip nichts daran ändern. Ausserdem reduzieren P&G uns Frauen zu Sensibelchen, die sich schüchtern in die Ecke zurückziehen, weil sie ein bisschen bluten. So'n Quatsch.

Aber auch Werber müssen leben, ich weiss. Um die 4 Milliarden Franken fliessen jährlich in die Werbebranche. Aber könnte man mit diesem Geld nicht was Originelleres machen, als monatelang den gleichen dämlichen Werbespot in jedem Werbeblock platzieren?

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Sonntag, September 04, 2005

Apropos Amis

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"s'Äffle is heit nit Dehoam"



So ging es diese Woche wohl allen, die den amerikanischen Präsidenten wegen Katrina aufsuchten. 5 Tage nach der Katastrophe schickt Bush ein paar Soldaten nach New Orleans, die Essen verteilen und sonstwie helfen. Naja, man hätte es ja wissen müssen. Ich nehme an, dass Louisiana demokratisch wählt, nicht republikanisch. Ausserdem sind da ja sowieso nur Schwarze - die sind sich das Elend gewöhnt. Also, erst Urlaub fertig machen, dann mal drüberfliegen und gucken und dann noch ein bisschen überlegen, ob und was man machen könnte. "In Amerika lassen wir unsere Mitbürger in den Stunden der Not nicht im Stich", sagte Bush nach einer Woche im Stich lassen. Zynischer geht es wohl nicht mehr, oder?

Hier finden alle Trost!

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Samstag, September 03, 2005

Schnäuzli

Kindisch, total kindisch. Aber wenn ich Schnäuzli sehe, fange ich an hochfrequent "Jösses gott" zu rufen und kann mich kaum einkriegen. Jetzt stellt Euch mal vor, wie es getönt hat, als ich die zwei Kleinen von Schnäuzli gesehen habe!!! 7cm kleine, stachelige Geschöpfe mir rosa Schnäuzchen. Das hält keine Fensterscheibe aus. Beim hohen C zerspringen die, aber bei meinem "jösses gott" gibts Explosionen im ganzen Quartier.



Leider fehlen noch Bilder der zwei Kleinen. Bin vor lauter rumkreischen nicht zum Knipsen gekommen.

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C-E/F/I/M-O

Heute könnt ich viel schreiben. Zum Beispiel über lange Nächte in Museen, kleine und grosse Igel, indische Fächer, die dilettantisch zusammengeklebt sind, Kritik und dauerndes Gemotze oder Anhänglichkeit. Aber ich denke, ich handle mal etwas ab, was mich seit ein paar Jahren immer wieder spöttisch lächeln lässt. CEOs. Von mir aus auch CFOs, CMOs oder CIOs. Hauptsache es fängt mit C an und endet mit O und wird englisch ausgesprochen. "Ich bin CEO der Binggeli AG." Wow, irre, überirdisch geil! Jeder Bäcker- oder Malermeister, der mit Ach und Krach seine Meisterprüfung bestanden hat und jetzt selbständig arbeitet, ist CEO. Sieht doch gut aus auf dem Visitenkärtchen: Hans-Peter Göggel, CEO. Wirklich sehr eindrücklich. Super. Diese Titelgeilheit, die in Zürich und Umgebung grassiert, ist ziemlich hässlich. Manchen Leuten scheint es wichtiger, einen tollen Titel auf der Visitenkarte zu haben, als ein wenig Hirn und IQ im Kopf.

Am besten gefallen mir diejenigen, welche an Sitzungen immer erst den Autoschlüssel mit gut erkennbarem Logo, dann den Waterman-Füller und am Schluss das Handy (natürlich immer das neuste Modell) auf den Tisch legen. Manchmal legen sie auch was mit dem Harley-Logo hin, wie ein Feuerzeug oder Schlüsselanhänger oder - was weiss ich - ein überflüssiges Ding ohne nennenswerte Funktion - Hauptsache alle sehen, dass sie eine Harley haben. Aussehen tun die Typen wie Steuerkommissäre und sprechen tun sie wie Vollidioten. Sie glauben tatsächlich, dass sich jemand von ihrem Gehabe beeindrucken lässt und vor allem: dass niemand sie durchschaut. Die sind ja soo blöd!


Dies gilt allen, die ihre Psycho-Persönlichkeit auf andere projizieren, und ihnen damit das Leben schwer machen.

Freitag, September 02, 2005

whale watching

Freitag! Und die Aussicht auf ein schönes Wochenende ohne Verpflichtungen! Doch, eine ist da. Muss dringend abnehmen. Ich bin soo fett, ich fühl mich wie ein Wal. Als ich heute Morgen am Paradeplatz aus dem Tram ausstieg, versuchte ein Japaner mich zu harpunieren. Ich duckte mich weg, drehte mich und schlug mit meiner Fluke nach ihm. Doch er war schnell - sehr schnell. Er drehte bei. Ich versuchte tiefer zu kommen, doch er war schon neben mir und schoss. Haarscharf flirrte die Harpune an meiner Rückenflosse vorbei. Ich tauchte kurz auf, um nach Luft zu schnappen und tauchte unter dem Schiff weg. Ich hörte noch leise den Sonar, tauchte immer tiefer und musste plötzlich bremsen. Cleopatra ging über die Strasse und strickte einen langen Schal aus Federn. Ich schaute ihr fassungslos nach und hörte den Sonar wieder. Er wurde immer lauter. Ich geriet in Panik, hatte Angst vor dem Japaner. Wie konnte er nur hierher kommen? Der Sonar piepte und piepte. Ich schüttelte mich, griff langsam über meinen Kopf und stellte den Wecker ab.

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