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die butter aufs brot

Mittwoch, September 14, 2005

Massenverblödungswaffen


George W. Bush hätte seine wahre Freude gehabt und sie zur "Achse des Bösen" hinzugezählt. Bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen wäre er diesmal fündig geworden. Der

9. Schweizerische Medienforschungstag

fand gestern statt. Satte drei Stunden Massenfolter durch im Referieren völlig ungeübte und unfähige Männer in teuren Anzügen. Besser hätte sie nicht mal Al Qaida tarnen können. Das Publikum (645 unschuldige Menschen) war entsetzt. Der eine Redner (Ex-Chefredaktor von Blick und Schweizer Illustrierte) folterte gekonnt auf der psychischen Ebene. Mit nicht kohärenten Sätzen und haarsträubenden Beispielen versetzte er die Zuhörer in Trance, so dass sie ihrem Fluchtinstinkt nicht gehorchen konnten und sitzen blieben. Das nützten die folgenden Redner skrupellos aus. Es wurde gelangweilt, was das Zeug hält. Als die Masse aus der Trance zu erwachen drohte, schickten sie den Vorleser auf die Bühne. Grauen breitete sich aus. Der Vorleser stand bewegungslos da und las mit konzentriert monotoner Stimme die Rede ab. Bereits nach wenigen Minuten starrten alle wie von Sinnen vor sich hin. Doch nicht genug. Die Veranstalter schickten ihre stärkste Waffe auf die Bühne: den Worttrenner! Und er gab alles! Jede noch so lange Liste mit Stichworten wurde heruntergeleiert mit kunstvoller Betonung der einzelnen Wörter:

...
Media... plan
Branchen... analyse
Firmen... analyse
Produkt...analyse
et... cetera

Einige im Publikum rollten mit den Augen und begannen irre zu grinsen, andere lallten nur noch. Doch, man glaubts kaum, die Erlösung nahte. Der letzte Redner verabschiedete sich und die Türen öffneten sich. Alle drängten raus und stürmten ans Buffet, wo diverse alkoholische Getränke bereit standen. Sie hatten nur noch einen Wunsch: saufen, bis alles vergessen ist!

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