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die butter aufs brot

Sonntag, Februar 11, 2007

Ab nach Russland!

Wieder mal zu etwas Schönem!

Wer seinem Auge was Gutes tun will, der schaue mal bei Vlad rein. Dieser dürre Russe schafft es, mich mit seinen Wallpapers zum Staunen und zum Schwelgen zu bringen. Zwischendurch lasse ich die Wallpapers wie eine Diashow einblenden und ergötze mich an den wunderschönen Farben, den witzig-süssen Illustrationen und den grandiosen Bildern.

Kleine Vorschau gefällig? Hier mal ein Frosch!

Lohnenswert ist auch ein Abstecher auf seine Linkseite, auf der man allerlei Künstlerisches entdeckt.

Have fun!

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Donnerstag, Februar 01, 2007

Inlaenderfeindlich!

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich zur Schule ging und jedes Mal an diesen Baracken vorbei kam. Baracken in denen Gastarbeiter hausten. Sogenannte Saisonniers. Die hiessen so, weil sie nur eine Arbeitssaison hier bleiben durften: 9 Monate. Solange dauert eine Saison in der Baubranche. Im Winter kann wegen Schnee und Kälte nicht gebaut werden. Also, nach 9 Monaten mussten die Jungs wieder nach Hause und durften 3 Monate nicht mehr kommen.

Die Jungs waren damals meist Italiener und Portugiesen. Sie wurden in die Schweiz geholt, weil sie die Arbeit machten, für die sich die Schweizer zu schade waren. Zementsäcke schleppen, bei Wind und Regen draussen Backsteine aufeinandern mörteln, Strassen aufhämmern usw. Sie wurden schräg und auch böse angeguckt, weil sie es wagten, hübschen Frauen hinterher zu pfeifen.

Irgendwann wurde der Saisonnier-Status aufgehoben, weil er nicht sehr menschenfreundlich war. Gastarbeiter (auch dieser Ausdruck hat einen Grund: Gäste gehen wieder!) gab es immer noch, sie mussten jedoch jedes Jahr die Aufenthaltsbewilligung erneuern.

Heute sind Italiener und Portugiesen integriert, auch die vielen Tamilen, die später als Kriegsflüchtlinge hier her kamen, werden akzeptiert. Jene aus Ex-Jugoslawien haben es schwieriger. Einige sorgen für negative Schlagzeilen, weil sie sich Messerstechereien ausliefern oder als sogenannte Raser ihren 3-er BMW um einen Baum wickeln und vorher noch ein paar unschuldige Passanten mitnehmen. Aber auch sie machen die Arbeit, die die Schweizer nicht so gerne machen, also duldet man sie.

Ganz anders als die Deutschen. Wie ich gelesen habe, sind im letzten Jahr soviele Deutsche wie noch nie in die Schweiz immigriert! Und die bösen Deutschen arbeiten hier. Ja und zwar nehmen sie den armen Schweizern die Arbeitsplätze weg. Sie bekommen nämlich gut bezahlte Jobs. Unter Ärzten und Managern zum Beispiel findet man immer häufiger deutsche Staatsangehörige. Skandalös. Das muss bekämpft werden. Da werden nun Fernsehsendungen und Talks ausgestrahlt, die sich damit beschäftigen. Schlagzeilen in Zeitungen und Zeitschriften springen uns entgegen und sagen uns: Die Deutschen wollen uns übernehmen. Sie sind überall und es werden immer mehr!! Ja, sie unterwandern alle Schweizer Firmen und irgendwann gibt es keine Schweizer mehr, sondern nur noch Deutsche! Böööse!

Was haben die Schweizer eigentlich für einen Minderwertigkeitskomplex? Wieso haben sie immer das Gefühl, jemand wolle ihnen das Spielzeug wegnehmen? EU-Beitritt? Nein, dann kommen all die Ausländer hier rein und arbeiten für die Hälfte des Lohnes eines Schweizers! Klar, die bezahlen ja auch nur die Hälfte für den Kaffee, die Miete, Steuern und Versicherungen, deshalb können sie es sich leisten...

Zurück zu den Deutschen: Sie sind meistens besser ausgebildet, haben ein Studium oder ein Fachhochschulabschluss. Ausserdem verlangen sie weniger Lohn und arbeiten mehr. Hm, sollte man nicht eher sagen, dass die Schweizer mehr für weniger wollen. Mehr Lohn, mehr Boni, mehr Spesen ausbezahlt. Bei der Arbeit zeigen sich jedoch viele als Minimalisten. Da wird jede halbe Überstunde im Monat notiert. Da hört man Sachen wie: "Das ist nicht meine Aufgabe!" Da wird reklamiert, weil Arbeitgeber den Download von Programmen verbietet, weil zu viel Müll auf den PCs und die Sicherheit gefährdet ist. Oder wenn der Mediaplayer nicht richtig funktioniert und man so all die zugeschickten lustigen Filmchen nicht gucken kann. Schlimm. Und zwischendurch sollte man noch arbeiten. Eine Zumutung ist das!

Vielleicht überlegt sich der Schweizer mal wie es denn ist, sein Heimatland zu verlassen, um in der Fremde arbeiten zu gehen. Wie es ist, wenn man unfreundlich behandelt wird, weil man kein Schweizerdeutsch versteht. Wie es ist, wenn man beschimpft wird, weil irgendwann vor über 60 Jahren irgendein psychopathischer Österreicher Völkermord begangen hat. Vielleicht sollten die Deutschen all die Schweizer, die schnell über die Grenze zu Aldi huschen, auch mal so behandeln...

Ich für meinen Teil schäme mich für all diejenigen, die sich fremdenfeindlich zeigen, die den Grund ihrer Probleme in anderen - Ausländern - sehen und keinen Funken Anstand besitzen. Und für diese endlosen Diskussionen, die seit einiger Zeit wieder aufgekommen und schlicht und einfach entwürdigend sind.

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