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die butter aufs brot

Dienstag, Oktober 04, 2005

Seniorama


Hunderttausende bezahlen Höchstpreise um einen anorektischen Mick Jagger und diesen Faltensammler Keith Richards auf der Bühne rumzappeln zu sehen. Elton John verkauft mit seinem trommelfellaufweichenden Geklimper Millionen von CDs. Phil Collins quetscht immer wieder irgendwelche schrägen Töne zwischen seinen Zähnen hervor und den Leuten gefällts. Sie rennen in den Laden und kaufen die Scheiben dieser Zahn- und Haarprothesenträger. Männer, denen sie im normalen Leben nicht einen Blick, resp. einen Rappen würdigen würden.

Diesen Sommer wurde ich dazu verbrummt im Büro Radio hören zu müssen. Radio 24 wohlgemerkt. Das hiess: 7x täglich "Geile Zeit" von Juli (für mich eher Scheiss-Zeit), Phil Collins-Gewimmer, Bruce Springsteen-Geheul bis zum Abwinken, Elton Johns Schlaflieder und zu guter Letzt "On my way to L.A.". Das nenn ich seelische Grausamkeit. Man sollte das beim Menschenrechtsgericht in Strassburg einklagen können. Diese alten Säcke sollen sich von der Bühne machen und sie endlich jungen, talentierten Musikern überlassen.

Zwischen diesem geriatrischen Geschrummel kommt sinnfreies Gelaber der Moderatoren und der Tiefpunkt aller Intelligenz aus den Boxen: Radio-Werbung! Da geh ich in Deckung – besser aufs Klo. Das ist radiofrei.

Das Radio ist jetzt aus dem Büro verbannt. Wer Musik hören will, soll das mit dem iPod machen. Ganz diskret in die eigenen Ohren, ohne den anderen psychische Schmerzen zuzuführen. Und die Jungs und Mädels bei den Radiostationen sollen doch für ein paar Jahrzehnte in die Ferien (z.B. L.A.) gehen oder sich frühzeitig pensionieren lassen (wie ihre Kumpels, die Musiker). Alle, ausser die von rundfunk.fm. Danke.


 

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